Start » Exzellenz in der Pflege: „Magnet4Europe“-Studie am Deutschen Herzzentrum München

Über Magnet

Als Reaktion auf einen dramatischen Pflegekräftemangel in den 1980er Jahren in den USA wurden Kliniken untersucht, die entgegen dem landesweiten Trend über ausreichend Pflegepersonal verfügten. Dabei wurden gemeinsame Faktoren identifiziert, die sich positiv auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Pflegequalität auswirken. Diese wurden als die „14 Kräfte des Magnetismus bezeichnet. Auf dieser Basis wurden ein Zertifizierungsprogramm für „Magnetkrankenhäuser“ etabliert. Eine große Änderung wurde 2007 in Folge einer Evaluation der Auditberichte vorgenommen. Dabei wurden die 14 Kräfte des Magnetismus zu fünf Magnet-Komponenten zusammengefasst. Diese sind Transformationale Führung, Strukturelles Empowerment, Beispielhafte berufliche Praxis, Neues Wissen, Innovation und Verbesserung sowie Empirische Outcomes. Aktuell sind 584 Kliniken weltweit als Magnetkrankenhäuser anerkannt, die meisten davon in den USA. Inzwischen gibt es aber auch magnet-zertifizierte Kliniken in diversen anderen Ländern, beispielsweise in Kanada, Australien, Saudi-Arabien, Libanon oder Japan. In Europe gibt es bislang nur zwei Magnetkrankenhäuser, das Universitätsklinikum Antwerpen (Belgien) und das Universitätsklinikum Nottingham (Großbritannien).

Durch diverse Begleitstudien zum Magnet-Anerkennungsprogramm konnte mehrfach belegt werden, dass sich die Teilnahme trotz des großen Aufwands lohnt. Es lohnt sich für das Personal, da die Mitarbeiterzufriedenheit steigt und die krankheitsbedingten Ausfallraten sowie die Fluktuation sinken. Es lohnt sich für die Patienten, da deren subjektive Zufriedenheit steigt und die Komplikations- und Sterblichkeitsraten sinken. Und es lohnt sich für das Krankenhaus als Unternehmen, da sich mehr Patienten für diese Kliniken entscheiden und die Kosten aufgrund der verbesserten Abläufe und niedrigeren Komplikationsraten gesenkt werden können.