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Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern

Derzeit sind im Deutschen Herzzentrum München 25 Prozent der Patienten, die aufgrund eines angeborenen Herzfehlers operiert werden, älter als 18 Jahre. Die mit ca. 50 Prozent am häufigsten durchgeführten Operationen bei diesen Patienten sindder Ersatz der Pulmonalklappe nach vorangegangener Operation einer Pulmonalstenose, Fallot’scher Tetralogie, oder eines Truncus arteriosus communis. Zur Gewährleistung einer multidisziplinären Betreuung arbeiten wir eng mit der Ambulanz für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (zusammen.

Zur Gruppe der EMAH-Patienten zählen unter anderem auch Erwachsene mit unikuspid (eine Tasche) oder bikuspid (zwei Taschen) angelegter Aortenklappe. Normalerweise ist die Aortenklappe trikuspid, also mit drei Taschen angelegt. Sind weniger Taschen vorhanden, kommt es oft zu Verkalkungen und zu Undichtigkeiten an der Aortenklappe. Muss diese ersetzt werden, besprechen wir mit unseren Patienten ausführlich die möglichen Therapie-Optionen und ihre Vor- und Nachteile. Als Klappenersatz können biologische Klappenprothesen oder mechanische Klappenprothesen verwendet werden. Alternativ kann auch eine Ross-Operation durchgeführt werden. Hierbei wird die eigene Pulmonalklappe an Stelle der dysfunktionalen Aortenklappe gebracht. Vor allem für weibliche Patientinnen mit Kinderwunsch ist die Ross-Operation eine gute Alternative zur mechanischen Klappe, da nach einer Ross-Operation keine orale Antikoagulation notwendig ist und einer Schwangerschaft somit nichts im Weg steht. Auch Athleten oder Berufssportler profitieren von der Ross-Operation aufgrund der guten Hämodynamik und durch den Verzicht auf die orale Antikoagulation. Unsere Klinik zählt zu einem der wenigen Zentren in Deutschland, die häufig Ross-Operationen durchführen und hier einen großen Erfahrungsschatz aufweisen.