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Häufig gestellte Fragen

Bei der Herz-CT handelt es sich um eine besondere Form der Computertomographie. Die Bildaufnahme erfolgt in Abhängigkeit vom EKG des Patienten. Da das Herz ständig in Bewegung ist und es sich bei den Herzkranzgefäßen um Strukturen von kleinem Kaliber handelt, ist eine hohe räumliche wie auch zeitliche Auflösung unabdingbar. Diese hochauflösende Darstellung des Herzens ist nur mit besonders schnellen CT-Geräten möglich.

 

Das derzeit weltweit schnellste System ist das Dual Source „Force“ CT, welches mit seinen zwei Röntgenröhren und -detektoren eine um den Faktor 1,5 verbesserte zeitliche Auflösung gegenüber dem bisherigen 256-Zeilen-System ermöglicht. Dadurch können selbst kleine Gefäße des Herzens in bisher nicht gekannter Präzision und Schärfe abgebildet werden. Die Atherosklerose – also die mit dem Alter zunehmende Arterienveränderung und -verkalkung – führt zu Umbauvorgängen in der Wand von Herzkranzgefäßen. Diese Erkrankung wird als koronare Herzerkrankung (KHK) bezeichnet. Hierbei können sich Gefäßengstellen (sogenannte Stenosen) oder sogar Gefäßverschlüsse ausbilden, die die Blutversorgung des Herzmuskels beeinträchtigen.

 

Bisher konnte die Diagnosestellung einer koronaren Herzerkrankung nur durch eine Herzkatheteruntersuchung erfolgen. Mit der Herz-CT können die Herzkranzgefäße und deren Wände auch ohne einen Katheter dargestellt werden. Diese nicht-invasive Methode liefert ein genaues Bild vom Herzen, so dass es möglich ist, bereits geringe atherosklerotische Ablagerungen (Plaques) in der Gefäßwand nachzuweisen. Auch Gefäßverengungen in den Herzkranzgefäßen oder auch in Bypassgefäßen können hochauflösend dargestellt werden. Entsprechend der kardiologischen Leitlinien ist allerdings eine Untersuchung am Herz-CT bei Verdacht auf einen akutem Herzinfarkt nicht sinnvoll, hier ist bei entsprechender Labor- und EKG-Konstellation eine unverzügliche Herzkatheter-Diagnostik ratsam.

Die Untersuchung kann sehr gut auch ambulant durchgeführt werden, Sie werden nach der Begrüßung einige Unterlagen ausfüllen und anschließend im Rahmen eines ausführlichen Aufklärungsgesprächs mit der Untersuchungstechnik und dem voraussichtlichen Ablauf vertraut gemacht. Relevante Komplikationen treten angesichts der vieltausendfach durchgeführten Maßnahme nur höchst selten auf. In der Regel muss bei einer Herz-CT ein jodhaltiges Röntgenkontrastmittel zur Darstellung der Herzkranzgefäße gegeben werden. Zur besseren Darstellung der Herzgefäße werden diese medikamentös (Nitrate) erweitert. Eventuell kann es notwendig werden, um die Bildqualität weiter zu verbessern und vor allem die Strahlenbelastung zu verringern, die Herzfrequenz durch Medikamentengabe (β-Blocker) zu verlangsamen.

 

Wegen der Anlage des EKGs und evtl. Überlagerungen mit dichterer Kleidung wird die Untersuchung mit entkleidetem Oberkörper durchgeführt, evtl. Brillen, Uhren etc. und Ihren Rock bzw. Hose können Sie anbehalten. Wir bitten Sie, uns vor der Untersuchung über eventuelle Unverträglichkeiten zu informieren. Während der Untersuchung sollten Sie ruhig und entspannt auf dem Rücken liegen. Bitte folgen Sie den Anweisungen der Assistenten/Innen, wenn Sie dann für etwa 10 Sekunden die Luft anhalten müssen.

 

Das Kontrastmittel wird über einen venösen Zugang im Bereich der Ellenbeuge verabreicht. Während der Kontrastmittelgabe kann es zu einem kurzen, intensiven Hitzegefühl kommen. Dies vergeht in der Regel nach wenigen Sekunden. Die konkrete Untersuchung am CT-Gerät ist innerhalb von ca. 15 Minuten abgeschlossen. Solange der Scanner läuft, sind Sie allein im Raum, allerdings bleiben Sie über eine Gegensprechanlage ständig in Kontakt zu unseren Assistenten/Innen. Auch für Patienten mit Platzangst ist diese Methode geeignet, da einerseits die modernen CT-Geräte eine sehr weite Öffnung haben und andererseits sich nur ein Teil des Körpers in der Röhre befindet. Etwa eine halbe Stunde nach der Untersuchung wird der venöse Zugang aus Ihrem Arm entfernt.

 

Im Anschluss werden wir die Ergebnisse der Untersuchung mit Ihnen besprechen und Sie erhalten Ausdrucke auf Papier sowie eine DVD mit Daten und Bildern Ihrer Untersuchung. Von der Aufnahme bis zur Befundbesprechung sollten Sie mit einem Zeitbedarf von ca. zwei Stunden rechnen.

Primär in Frage kommt eine Herz-CT für Männer und Frauen, die zwar keine typische Angina pectoris, aber andere Symptome einer koronaren Herzerkrankung zeigen, insbesondere bei erhöhtem kardiovaskulärem Risikoprofil. Hierzu gehört u. a. Nikotinkonsum, erhöhte Blutfette, erhöhte Blutdruckwerte, familiäre Belastung oder eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Sinnvoll kann die Untersuchung auch sein, wenn andere Untersuchungen, wie z. B. ein Belastungs-EKG oder eine Herz-Szintigraphie, einen unklaren Befund ergeben haben. Zudem bietet sie sich zur Kontrolle der Durchgängigkeit von Bypässen nach einer Herz-Operation an.

 

Die technischen Fortschritte haben zu einer Verbesserung der Stentbeurteilung geführt, dennoch wird bis auf Weiteres die definitive Bewertung koronararterieller Stents mittels Herz-CT eher auf abgangsnahe Abschnitte mit einem Durchmesser des Stents ab ca. 4 Millimetern aufwärts beschränkt sein.

Grundsätzlich gibt es nur noch sehr wenige Einschränkungen für die Herz-CT. Eine weniger optimale Bildqualität, mit auch höheren Dosiswerten, liegt bei Patienten mit unregelmäßigem Herzschlag (z. B. Vorhofflimmern), mit Koronarstents (kleiner als 4 Millimetern Durchmesser) oder Adipositas per magna (ab 120 Kg) vor. Bei Patienten mit Gegenanzeigen für die Gabe von Röntgenkontrastmittel (z. B. bei Vorliegen einer Kontrastmittelallergie, einer Nierenschädigung oder einer Schilddrüsenüberfunktion) muss eine besonders sorgfältige Indikationsstellung erfolgen.

 

Bitte informieren Sie uns schon bei der Terminvereinbarung, ob etwaige Kontraindikationen vorliegen. Die neue Anlage kommt allerdings auch mit geringeren Kontrastmittelmengen für eine gute Bildgebung zurecht. Für Frauen: keine bestehende Schwangerschaft (Schwangere sind wegen der Röntgenbestrahlung von einer Herz-CT ausgeschlossen).

Die Herz-CT ist sehr gut in der Lage, nicht-invasiv eine Erkrankung der Herzkrankgefäße auszuschließen. Das bedeutet, dass bei Patienten mit einem unauffälligen Herz-CT-Befund in der Regel kein Herzkatheter mehr durchgeführt werden muss. Dennoch kann es in Einzelfällen vorkommen, dass Engstellen der Herzkranzgefäße z. B. bei Rhythmusstörungen, massiven Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen oder starkem Übergewicht nicht sicher graduiert werden können.

 

Unter diesen Umständen wird Ihnen nach der Herz-CT zur weiteren Abklärung eine sogenannte Belastungsbildgebung (Belastungs-MRT oder Belastungs-Szintigraphie) empfohlen, wenn sich Engstellen von der Graduierung in einem Grenzwertbereich befinden oder von der Topographie schwierig abgrenzbar sind. Zeigt das Herz-CT definitiv zu eng dargestellte Herzkranzgefäße, dann ist, um diese aufdehnen zu können, die Herzkatheteruntersuchung genauso unerlässlich, wie wenn eindeutige vom Herzen ausgehende Schmerzen vorhanden sind oder andere Untersuchungsbefunde vorliegen, die sehr wahrscheinlich auf eine Verengung der Herzkranzgefäße hinweisen.

Die Strahlendosis der Herz-CT hängt von äußeren Faktoren (Gewicht, Herzfrequenz und -rhythmus des Patienten) und der deswegen verwendeten Untersuchungstechnik ab. In der Regel ist die Strahlenbelastung der Herz-CT nicht höher als die einer Herzkatheteruntersuchung und kann bei günstigen Umständen sogar deutlich geringer sein (ca. 1/3). Patienten mit einer langsamen und geeigneten Herzfrequenz können mit dem sogenannten Turbo-Flash-Modus untersucht werden.

 

Hierbei ist die Strahlenexposition besonders niedrig und bewegt sich weit unterhalb der jährlichen sogenannten natürlichen Strahlenbelastung. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben.

Für die Herz-CT ist ein ruhiger und gleichmäßiger Puls wünschenswert. Sie sollten daher alle Herzmedikamente vor der Untersuchung unverändert einnehmen. Es besteht keine Notwendigkeit, auf eine leichte Mahlzeit vor der Herz-CT zu verzichten. Wir möchten Sie jedoch bitten, am Tag der Untersuchung auf Kaffee oder schwarzen Tee zu verzichten. Falls Sie Diabetiker sind und ein Medikament mit dem Wirkstoff Metformin einnehmen, bitten wir Sie, uns schon bei Terminvergabe zu informieren. Sogenannte Lifestyle-Medikamente, wie z. B. Sildenafil-haltige Präparate, sollten ebenfalls 24 Stunden vor der Herz-CT nicht eingenommen werden.

Für die Durchführung einer Herz-CT sollten Sie aktuelle Laborwerte mitbringen, die Angaben über Ihre Nieren- und Schilddrüsenfunktion sowie Ihren Stoffwechsel geben:

 

  • Kreatininwert
  • CRP
  • Basaler TSH-Wert
  • Lipidstatus: Gesamtcholesterin, HDL, LDL, Triglyceride

 

Diese Werte sollten nicht älter als 4 Wochen sein. Sollten Sie nicht alle Laborbefunde mitbringen, so können diese auch in unserer Klinik vor der Herz-CT durch eine Blutentnahme bestimmt werden. Dies wäre allerdings mit einer Wartezeit von etwa einer Stunde verbunden, da diese Zeit für die Auswertung Ihrer Blutwerte beansprucht wird. Die Befunde von Voruntersuchungen (z. B. Belastungs-EKG oder Operationsberichte) sind bei der Auswertung und Beurteilung einer Herz-CT hilfreich. Wir möchten Sie daher bitten, diese Befunde oder wenn möglich einen Arztbrief in Kopie mitzubringen.

Nein. Die Herz-CT kann ambulant durchgeführt werden, so dass der Patient nach der Untersuchung wieder nach Hause gehen kann.

Unser Institut hat für ambulante Patienten keine Kassenzulassung für gesetzlich versicherte Patienten. Nur privatversicherte Patienten können ambulant mit adäquater Kostenerstattung eine Herz-CT erhalten. Die Untersuchung hat bislang in der Gebührenordnung für Ärzte keinen Niederschlag gefunden und ist sehr viel aufwändiger als die üblicherweise zu erstattenden Computertomographien des Körperstamms. Die Rechnungen des Instituts legen eine Thorax-CT und den in der Regel durchzuführenden Calcium Score zugrunde, mit je nach Aufwand erhöhten Steigerungssätzen, entsprechend der Honorarordnung. In den allermeisten Fällen gibt es seitens der Kostenträger bei der Erstattung keine Probleme.

Meist können wir Ihnen ein erstes Ergebnis bereits im Anschluss an die Untersuchung mitteilen. Sie erhalten Farbausdrucke Ihres Herzens sowie eine DVD mit den Bilddaten. Den endgültigen schriftlichen Befund schicken wir Ihnen bzw. Ihrem Hausarzt in der Regel am folgenden Tag zu.