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Interventionelle Therapie bei Erkrankungen der Hauptschlagader

Die Hauptschlagader leitet das Blut vom Herzen in den Körper und wird in drei Abschnitte unterteilt: die aufsteigende Hauptschlagader (Aorta ascendens), den Aortenbogen und die absteigende Hauptschlagader (Aorta descendens). Die Gefäßwand der Hauptschlagader besteht aus drei Schichten. Erkrankungen der Hauptschlagader umfassen Erweiterungen des Gefäßes (Aneurysma), Einrisse der beiden inneren Herzwandschichten (Dissektion) oder Blutungen aufgrund von Unfällen oder Gefäßwandverkalkungen. Das Beschwerdebild dieser Erkrankungen ist sehr unterschiedlich und reicht von stärksten Brustschmerzen, Durchblutungsstörungen von Organen bis zum Kreislaufschock durch Herzbeuteltamponade. Der Schweregrad der Gefäßerkrankung wird in der Regel mittels Computertomographie (CT) mit Gabe von Kontrastmittel beurteilt. Bei Erkrankungen, die die Aorta descendens betreffen, können wir sehr häufig eine offene Operation vermeiden und die Gefäßerkrankung kann durch das Einsetzten einer Rohrprothese (Stent) behandelt werden. Die CT-Untersuchung ist die Voraussetzung, um eine interventionelle Behandlungsmethode zu planen und die Größe und Länge eines Stents zu bestimmen. Am Deutschen Herzzentrum München stehen für diese Eingriffe zwei Hybrid-Operationssäle zur Verfügung. Die Intervention kann in der Regel ohne Vollnarkose erfolgen. Der Zugang zur Hauptschlagader erfolgt in der Regel über die Leistenschlagader. Mittels Röntgendurchleuchtung und Angiografie (Kontrastmitteldarstellung der Gefäße) kann ein Stent äußerst präzise eingesetzt werden, um den erkrankten Teil der Hauptschlagader zu überdecken. Unter bestimmten Voraussetzungen können auch Erkrankungen der aufsteigenden Hauptschlagader oder des Aortenbogens mit der Implantation eines Stents behandelt werden und auf eine Operation verzichtet werden.